Gasspeicher in Deutschland: Aktueller Füllstand und Ausblick

Gasspeicher in Deutschland: Aktueller Füllstand und Ausblick

16 Oktober 2024 Aus Von Daniel Hoffmann

Deutschland steht voraussichtlich auch in diesem Winter ohne Engpässe bei der Gasversorgung da. Bereits im August 2023 lagen die Gasspeicherfüllstände bei über 90 Prozent, deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021. Bis Anfang November soll der Füllstand mindestens 95 Prozent erreichen. Das sorgt für Sicherheit, auch wenn der Gasverbrauch in den kommenden Monaten steigt.

Gasverbrauch in Deutschland

In der ersten Oktoberwoche lag der durchschnittliche tägliche Gasverbrauch bei rund 1.970 Gigawattstunden, das sind 13,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2018 bis 2021. Trotz eines Temperaturunterschieds von etwa einem Grad kälter als üblich blieb der Verbrauch niedriger. Besonders der Verbrauch der Haushalte hängt stark von der Außentemperatur ab, da viele Wohnungen mit Gas beheizt werden. Je kälter es wird, desto mehr Gas wird verbraucht. Dies wird durch Daten des Deutschen Wetterdienstes untermauert, die zeigen, wie sich die Temperaturen im Vergleich zu den Vorjahren entwickelt haben.

Woher kommt das Gas?

Deutschland fördert nur geringe Mengen Erdgas selbst. Nach dem Ende der Gaslieferungen aus Russland kommen die Importe vor allem aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Die Niederlande haben jedoch am 1. Oktober 2023 die Förderung im Gasfeld Groningen, dem größten Erdgasfeld Europas, eingestellt. Dies markiert eine bedeutende Veränderung in der Versorgung Europas mit Erdgas.

Zusätzlich fließt seit dem Winter 2022/23 Flüssiggas (LNG) aus den neuen LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel ins deutsche Netz. Weitere schwimmende Terminals an der norddeutschen Küste befinden sich in der Testphase und sollen im Jahr 2024 in Betrieb gehen.

Deutschland scheint also gut vorbereitet zu sein, um den Winter ohne größere Engpässe bei der Gasversorgung zu überstehen, obwohl sich die geopolitische Situation und die Gaslieferungen stark verändert haben.