Foot Locker: Kurssturz nach düsteren Feiertagsprognosen und schwächelndem Nike-Geschäft

Foot Locker: Kurssturz nach düsteren Feiertagsprognosen und schwächelndem Nike-Geschäft

4 Dezember 2024 Aus Von Daniel Hoffmann

Die Aktie von Foot Locker verzeichnete am Mittwoch einen Einbruch von fast 18 %, nachdem das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr drastisch nach unten korrigierte. Grund dafür sind enttäuschende Quartalszahlen, die auch Auswirkungen auf den wichtigsten Markenpartner Nike haben könnten.

Schwache Nachfrage und hoher Wettbewerbsdruck

Wie CEO Mary Dillon in einem Interview mit CNBC erklärte, hatte Foot Locker mit einer schwachen Verbrauchernachfrage und einem erhöhten Rabattniveau auf dem Markt zu kämpfen. Zudem zeigte sich auch bei Nike eine deutliche „Schwäche“, die sich auf das Geschäft auswirkte. Dillon sagte:
„Es gibt sicherlich Marken, bei denen wir Zuwächse sehen, aber bei einem so bedeutenden Partner wie Nike hat jede Schwäche automatisch Auswirkungen auf uns.“

Im dritten Quartal, das am 2. November endete, verzeichnete Foot Locker einen Verlust von 33 Millionen US-Dollar bzw. 34 Cent je Aktie, verglichen mit einem Gewinn von 28 Millionen US-Dollar bzw. 30 Cent je Aktie im Vorjahr. Bereinigt um Einmaleffekte, einschließlich Abschreibungen auf die Marke atmos, belief sich der Gewinn auf 31 Millionen US-Dollar bzw. 33 Cent je Aktie. Der Umsatz sank um 1,4 % auf 1,96 Milliarden US-Dollar.

Unsichere Konsumtrends

Laut Dillon sind Kunden weiterhin bereit, zu wichtigen Einkaufszeiten wie dem Schulbeginn oder rund um Thanksgiving und Cyber Monday Geld auszugeben. Zwischen diesen Spitzenzeiten ziehen sich jedoch viele zurück, was zu unvorhersehbaren Umsatzschwankungen führt. Besonders schwierig gestaltet sich die Situation mit Nike, das seine Produktpalette erneuern muss, nachdem es zu lange auf dieselben Modelle gesetzt hat.

Mit dem erfahrenen Nike-Manager Elliott Hill, der erst vor kurzem die Leitung übernommen hat, könnte sich jedoch eine neue Strategie für Nike abzeichnen. Anleger und Analysten warten gespannt auf die Quartalszahlen von Nike, die am 19. Dezember veröffentlicht werden sollen.

Da Nike etwa 60 % des Umsatzes von Foot Locker ausmacht, sind Schwierigkeiten beim Sportartikelriesen unweigerlich auch ein Problem für Foot Locker.

Gesenkte Jahresprognose

Angesichts der Herausforderungen durch Nike und den Druck auf einkommensschwache Kunden reduzierte Foot Locker seine Prognose für das Gesamtjahr erheblich. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 1,5 % bis 3,5 %, während im Vorjahreszeitraum ein Plus von etwa 2 % erzielt wurde. Analysten hatten zuvor mit einem Rückgang von 1,6 % gerechnet. Die vergleichbaren Umsätze sollen zwischen 1,5 % und 3,5 % wachsen, was ebenfalls unter den Erwartungen von 3,4 % liegt.

Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet Foot Locker nun mit einem Umsatzrückgang von 1 % bis 1,5 %, verglichen mit der bisherigen Prognose, die einen Rückgang von 1 % bis hin zu einem leichten Anstieg von 1 % vorsah. Analysten hatten mit einem Rückgang von 0,4 % gerechnet. Die Prognose für das vergleichbare Umsatzwachstum wurde ebenfalls gesenkt – auf 1 % bis 1,5 % statt der vorherigen 1 % bis 3 %. Die erwarteten bereinigten Gewinne pro Aktie belaufen sich nun auf 1,20 bis 1,30 US-Dollar, deutlich unter den bisherigen Erwartungen von 1,50 bis 1,70 US-Dollar.

Das Unternehmen begründete die gesenkte Prognose mit den hohen Rabattaktionen und einem kürzeren Geschäftsjahr, das die Umsätze um etwa 100 Millionen US-Dollar belasten dürfte.

Lichtblicke trotz Herausforderungen

Trotz der düsteren Aussichten gab es im dritten Quartal einige positive Entwicklungen. Die vergleichbaren Umsätze stiegen im Jahresvergleich um 2,4 %. Zwar blieb dies hinter den Analystenerwartungen von 3,2 % zurück, doch zeigt es, dass Dillons Sanierungspläne erste Erfolge zeigen.

Auch die Marken Champs und WSS, die bisher das Gesamtergebnis von Foot Locker belastet hatten, verzeichneten ein positives Umsatzwachstum von 2,8 % bzw. 1,8 %. Dillon äußerte sich zuversichtlich über die zukünftige Zusammenarbeit mit Nike und seinem neuen CEO Elliott Hill:
„Unsere Beziehung zu ihm und seinem Team ist stark. Ich bin sicher, dass wir die aktuellen Herausforderungen gemeinsam bewältigen werden.“

Mit Blick auf die Zukunft steht Foot Locker jedoch vor der schwierigen Aufgabe, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und sich in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt zu behaupten